Heute ist ein Freitag: ein ganz normaler Schultag, kurzer Kindergarten-Tag, Einkaufstag, Hausaufgaben-Tag, Fußball-Tag und, damit es noch ein bisschen aufregend wird, der Verkaufsstart unseres epischen Abreißkalenders. Dieser Kalender war eine Schnapsidee, ein reines Spaßprojekt. Wir verkaufen das hübsche Ding zum Selbstkostenpreis und lernen eine Menge dabei. Für alle, die sich nach ein bisschen Herzflattern sehnen, kann ich so ein Projekt wärmstens empfehlen 😄

Morgenstund hat Kuschelgold im Mund: wir wachen gegen 6:30 Uhr auf.
Freitags muss unsere Viertklässlerin früh zur Schule. Heute wird sie um 7:00 Uhr von einer Freundin zum Zur-Schule-Laufen abgeholt.

Dann bringt Laszlo die Jungs weg: den Mittleren zur Grundschule und den Jüngsten in den Kindergarten. Zum Glück habe ich heute früh noch diese kleinen Fotos vom Jüngsten gefunden. Die haben wir gleich mal in das Freundebuch geklebt, das er heute zurückbringt.
Alle drei Kids müssen morgens woanders hin (die zwei Großen gehen in unterschiedliche Grundschulen). Vor dem Losfahren muss Laszlo erst mal den Frost von der Windschutzscheibe kratzen.
Ausblick um 7:25 Uhr aus meinem Arbeitszimmer.
Meine heutige Arbeit: den Abreißkalender endlich (ENDLICH) zum Verkauf freigeben! Haben wir auch alles x-fach durchgetestet? Funktioniert digistore? Haben wir die Versandkosten für das EU-Ausland und, argh, für die Schweiz wirklich richtig berechnet? Ich habe noch nie ein physisches Produkt verkauft, was für ein Abenteuer!
Ich bringe die allererste Bestellung zum Briefkasten. Über einen Umweg (Bayern) wird dieser Kalender in Bukarest, Rumänien eine meiner Instagram-Followerinnen erfreuen :-)
Der Verkaufsstart ist um 12 Uhr. In weiser Voraussicht packe ich jetzt schon die ersten Päckchen. Ein bisschen treibt mich der Abrißstreifen in den Wahnsinn, bei der Hälfte aller Pakete reiße ich den ganzen Streifen ab. Nach ungefähr 80 Paketen habe ich den Dreh raus und zerfetze keine Versandtaschen mehr (es gibt da tatsächlich einen Trick: schnell von oben abziehen, mit einem kleinen Ruck. Dabei muss die Versandtasche genau so liegen wie im Bild). Aber hey: immerhin passen die Kalender in diese neuen Versandtaschen. Denn ich habe es letzte Woche tatsächlich geschafft, hunderte Versandtaschen in der falschen Größe zu bestellen 😄
Ich packe auch schon mal Zweierpacks vor. Langsam gehen mir die leeren Klopapier-Rollen aus 😄 Ich habe Versandtaschen und Verpackungsmaterial für 1,2 und 5 Kalender. Womit ich nicht gerechnet habe: dass sehr viele Leute genau 3 bestellen 😄
Kurz nach Mittag (und damit nach Verkaufsstart): wir holen den Kleinsten von Kindergarten ab.
Und gehen danach direkt mit der Großen, die wir unterwegs eingesammelt haben, einkaufen. Der Mittlere ist heute nach der Schule bei einem Freund.
Zuhause geht die P(l)ackerei fröhlich weiter 😄 Die größte einzelne Bestellung, die heute eingeht, sind 6 Kalender. Die gehen nach Wien. Am ersten Tag verkaufen wir über 100 Stück! Danke an alle, die bestellt haben ❤️
18:30 Uhr: ich hole den Mittleren vom Fußballtraining ab. Der Jüngste begleitet mich ❤️ Danach lege ich mich in die Badewanne, schaue eine Folge „The Simpsons“ (ich schaue mir alles von ganz vorne an, bin jetzt bei Staffel 2) und gehe ins Bett.

PS: heute vor genau 103 Jahren trat in Deutschland das Frauenwahlrecht in Kraft. Dass ich heute mein eigenes Unternehmen führen kann, dass ich meinen eigenen Ehemann als meinen Mitarbeiter einstellen konnte, dass ich studieren konnte, dass ich heute mein Leben so frei leben kann und eine Wahl habe (nicht nur bei der Bundestagswahl, sondern z. B. auch bei der Entscheidung für oder gegen einen Partner, einen Job, ein Lebensmodell oder eine Schwangerschaft), habe ich den mutigen Vorkämpferinnen, Feministinnen und Suffragetten zu verdanken, die damals Leib und Leben für die Geschlechtergerechtigkeit riskiert haben. Forever danke ❤️