Die meisten Blogger:innen haben eine Idee, ein Thema und eine Webseite – und fangen einfach an. Das Motto „Learning by doing“ zieht sich durch ihr gesamtes Blog-Abenteuer. So habe ich in 2005 auch mit dem Bloggen angefangen: Ich hatte keine Ahnung aber sehr viel Lust darauf, mich der Welt mitzuteilen. Meine Leidenschaft fürs Schreiben, für Wortspiele und fürs Bloggen hat mich all die Jahre hindurch getragen. Zwischendrin habe ich mir alles selbst beigebracht: SEO, Headlines texten, mich in WordPress-Plugins reinfuchsen, Cornerstone Content schreiben, Blogparaden ausrichten – das volle Programm. Gut, ich hatte zwischendurch auch Jahre, in denen ich kaum gebloggt habe. Aber ich wusste immer: Das wird sich irgendwann wieder ändern.

Das größte Problem von vielen Einzelkämpfer-Blogs: Sie schlafen irgendwann ein – die meisten nach ca. 5 Blogartikeln ein. Der Blog-Drive und die intrinsische Motivation müssen schon sehr hoch sein, um sich durch den Blog-Anfang und eine Saure-Gurken-Zeit durchzubeißen. Gerade am Anfang bekommen Blog-Neulinge keine Kommentare. Da kann schon mal der falsche Eindruck entstehen, dass es niemanden interessiert, was man so schreibt. Ich selbst hatte einige Jahre zwischen 2013 bis 2018, in denen ich sehr wenig gebloggt habe: Ein Wortspiel hier, ein Kundenprojekt da, es war immer noch plusminus ein Blogartikel pro Woche, aber „richtiges Bloggen“ war das leider nicht. Rückblickend finde ich es schade, dass ich in dieser Zeit so wenig gebloggt habe, denn das war eine sehr aufregende Zeit meines Lebens: 3 Schwangerschaften, Geburten und Babyphasen – und „nebenher“ war ich selbständig. Eine Gruppe, die mich zum Bloggen motiviert hätte, hätte hier definitiv einen positiven Unterschied gemacht.

Gemeinsam bloggt es sich leichter: Wann es Sinn macht, einen Blogkurs zu machen

Joggen, Hausarbeiten schreiben, ins Fitness-Studio gehen: viele Dinge fallen uns in der Gruppe oft leichter. Das Bloggen gehört definitiv auch dazu. Obwohl ich selbst eine starke intrinsische Blog-Motivation habe, stelle ich fest, dass mein eigener Blogkurs, den ich seit 2018 in verschiedenen Formen anbiete, mich selbst auch verstärkt ins Bloggen bringt.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich heute also sagen: Ein Blogkurs ist dann sinnvoll, wenn du sicherstellen willst, dass du auch wirklich regelmäßig bloggst. Im Detail bedeutet das: Ein Blogkurs macht Sinn für dich, …

  1. wenn du das Bloggen schon lange vor dir herschiebst und du weißt, dass du deinen Blog auf eigene Faust nicht realisieren wirst weil immer irgendwas dazwischen kommt
  2. wenn du schon mit dem Bloggen angefangen hast aber spürst: das mit dem Dranbleiben ist ein Problem. Du hast vielleicht schon 3 oder 4 Blogartikel auf deiner Webseite aber irgendwie geht es jetzt nicht weiter
  3. wenn dir eine Deadline grundsätzlich hilft, besser ins Machen zu kommen
  4. wenn du dich selbst vor einer Gruppe dazu verpflichten willst, regelmäßig zu bloggen weil du weißt: Sonst wird das wahrscheinlich nichts
  5. wenn bei dir zu viel Zeit zwischen dem Veröffentlichen der einzelnen Blogartikel verstreicht und du eine höhere Taktzahl anstrebst. Eine Gruppe wirkt hier Wunder!
  6. wenn du gerne Feedback auf deine Blogartikel hättest – auch bevor du deine Blogartikel veröffentlichst
  7. wenn Technik für dich eine Hürde ist. In einer Gruppe gibt es immer jemanden, der dir deine Fragen beantworten kann oder dir mal schnell bei WordPress & Co. kostenlos zur Hand geht
  8. wenn du mehr über aktuelle Trends rund um das Bloggen lernen willst, ohne dir alles selbst beibringen zu müssen: SEO, Pinterest, Newsletter-Marketing, Instagram Reels, neue Plugins, Sharing- und Content-Repurposing-Strategien – es gibt so viele Themen rund um das Bloggen, dass es ein Vollzeit-Job wäre, sich da überall einzuarbeiten
  9. wenn du ewig um den Veröffentlichen-Button herumschleichst und in deinem Blog-Backend zig fast fertige Blogartikel darauf warten, das Licht der Welt zu erblicken
  10. wenn du dich oft fragst, ob das, was du schreiben willst, überhaupt jemanden interessiert. Das Feedback in einer Blog-Gruppe lautet oft „Ja!“ Nach einigen Wochen/Monaten dieses Ja-Trainings lernen wir, unserem eigenen Themen-Gespür zu vertrauen. Dann brauchen wir nicht mehr die „Erlaubnis“ der Gruppe, um unsere Themen zu bloggen
  11. wenn du dich oft fragst „was soll ich bloggen?“ Die Kreativität einer Blog-Gruppe bringt uns oft auf ganz neue Ideen und bietet viele Anknüpfungspunkte zum Mitbloggen. So hat kürzlich The Content Society Teilnehmerin Renate Schmidt eine Blogparade zum Thema „Killen graue Haare das Business von Frauen?“ gestartet – und viele aus The Content Society haben teilgenommen 
  12. wenn du das mit dem Bloggen schon mal versucht hast aber dein Blog komplett eingeschlafen ist. Und wenn du spürst: bei deinem 2. Anlauf wärst du gerne Teil einer Gemeinschaft, die dich auch durch ein Blog-Tief trägt
  13. wenn dich dein Imposter Syndrom ständig an deinen eigenen Texten zweifeln lässt. Hier hilft uns das Feedback einer wertschätzenden Gruppe enorm, uns weiterzuentwickeln und unsere Selbstzweifel zu überwinden
  14. wenn du deine Blog-Schreibe weiterentwickeln willst und du weißt, dass dich der intensive Austausch mit anderen Bloggerinnen schnell voranbringt
  15. wenn du dir über deine Themen, Nische oder Ausrichtung nicht so sicher bist. Hier findest du im Austausch mit einer Gruppe oft schneller deinen Weg

Die Formen des gemeinsamen Bloggens

Es gibt viele Möglichkeit, in einer Gemeinschaft zu bloggen wie z. B.

  • Jahres-Blog-Programme wie mein eigener Blogkurs The Content Society.
  • zeitliche befristete Blog-Gruppen-Erlebnisse und Challenges wie z. B. „28 Tage Content“, die Februar-Aktion von Anna Koschinski oder meine kostenlosen Challenges namens Jahresrückblog (im Dezember) und Boom Boom Blog (im April 2021).
  • Iron Blogger: Eine Vereinigungen von Bloggern, die sich regional zusammentun. Der Gedanke hinter Iron Blogger: Alle Teilnehmer verpflichten sich, jede Woche mindestens einen Blogartikel zu veröffentlichen – oder 5 Euro in eine gemeinsame Kasse einzuzahlen. Nach einigen Monaten, nachdem sich eine stattliche Summe angesammelt hat, wird diese Summe in der Gemeinschaft auf den Kopf gehauen! Ich bin seit vielen Jahren bei den Stuttgarter Iron Bloggern mit dabei. Allerdings: Das ist zwar eine lose Gruppe ohne Moderation oder Support aber mich hat alleine schon die Aussicht, im Fall des Nichtbloggens 5 Euro zahlen zu müssen, regelmäßig sonntags ins Bloggen gebracht :-D
  • Inoffizielle Buddy-Systeme, die nach außen hin nicht sichtbar sind: Viele Bloggerinnen suchen sich ab einem gewissen Blog-Niveau Gleichgesinnte, mit denen sie sich austauschen können. Diese Buddy-Zusammenschlüsse kündigen sich oft schon früh an weil man sich z. B. gegenseitig auf Instagram folgt und regelmäßig auf dem Blog der anderen Person kommentiert.
  • Gemeinschaftsblogs wie z. B. StadtLandMama, The Minimalists und Très click (hat als Zweier-Team angefangen und hat mittlerweile ein Redaktionsteam). Hier gilt es, ein Thema und (mindestens) eine Mitstreiterin zu finden und dann loszubloggen. Am besten funktionieren solche Gemeinschaftsblogs, wenn das Blog ein Nischenthema bedient, wenn die beiden (oder mehr) Bloggerinnen jeweils ein Teilthema in dieser Nische abdecken und jede der beteiligten Bloggerinnen etwa den gleich hohen Blog-Output hat.