August ist Urlaubszeit und der Job macht Pause. Damals, als ich noch angestellt war, mag diese Aussage noch gestimmt haben. Selbst wenn ich keinen Urlaub genommen habe (ich hatte ja noch keine Kinder), war in den Agenturen im August kaum was los – denn fast alle Ansprechpartner auf Kundenseite waren weg  – oder ihre internen Ansprechpartner/Vorgesetzten/Kollegen. Seit ich selbständig bin, kommt ein Sommerloch nur noch sehr selten vor. Und dieses Jahr war von Sommerloch überhaupt keine Spur.

Kinderbetreuung, anyone?

Der August 2018 war eine berufliche Hochphase bei mir. Und ich hatte teilweise keine Kinderbetreuung. László war eine Woche mit den beiden großen Kids im Urlaub. Das haben wir gebucht, als der August noch fern schien und potentiell nach Sommerloch aussah. Ich blieb mit dem Kleinsten zuhause, denn er ist noch nicht urlaubsreif (er sucht die Gefahr und das ist uns im Urlaub zu anstrengend). In dieser Zeit waren Vor-Ort-Termine also ausgeschlossen. Es gab aber auch so viel zu tun: Bloggen, Bachelorarbeiten begutachten, Webseite überarbeiten, Facebook-Ads konzipieren, ein Webinar vorbereiten (das habe ich dann aber wieder abgesagt, denn ich hatte keine Zeit zum Vorbereiten), eine Challenge planen und launchen. All das habe ich in die Randzeiten ausgelagert: Das hieß, ich hatte jeden Tag drei kurze Zeitfenster zum Arbeiten: morgens, bevor der Kleine wach wurde, während seines Mittagsschlafs und abends, nachdem er eingeschlafen war. Das Problem: diese Randzeiten sind mit einem Zweijährigen kaum zu planen und äußerst unzuverlässig. Denn manchmal macht der Kleine einfach keinen Mittagsschlaf. Und dennoch: so viel wie im August habe ich gefühlt selten hinbekommen. Aber es war anstrengend :-D

Kind und Karriere – ohne Kinderbetreuung etwas anstrengender als sonst.

Nach dem Kurs ist vor dem Kurs

Mein vierwöchiger Sommerkurs „Auf die Texte, fertig, los!“ ging Ende Juli zu Ende. Zum Abschluss des Kurses haben wir am 04. August eine Grillparty geschmissen. Und wir haben uns eine sehr kurze Verschnaufpause gegönnt. Denn es war klar: der Kurs geht schon bald in die nächste Runde. Und ein zweiter kommt hinzu. Uuund der Blog-Crash-Kurs – eine 5 Tages-Challenge. Anfang August ging es also wieder los mit den Vorbereitungen – aber eben nur mit halber Kraft, denn „Kinderbetreuung, anyone?“ Seit Ende Juni bin ich gefühlt in einem ständigen Launch-Modus. Der Vorteil: die Lernkurve ist extrem steil, das liebe ich. Ich bin dann wie ein Schwamm, der alles an Wissen und Knowhow aufsaugt und sofort implementieren möchte. Ich teste und probiere und finde Wege, die Dinge zum Funktionieren zu bringen.

Aber dieser konstante Launch-Modus hat auch Nachteile: ich bin 24/7 online. Wenn ich morgens aufwache, geht mein erster Griff zum Smartphone. Ich checke dann z.B. wie sich die Ads auf Facebook schlagen, wie viele Leute sich für meinen Newsletter oder meinen Blog-Crash-Kurs angemeldet haben. Dann Emails checken. Dann vielleicht noch Instagram. Und dies und das und jenes. Ein ständiges Checken und Abgleichen. Der digitale Bildschirm ist das erste und letzte, das ich jeden Tag sehe. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, dass das auf Dauer nicht so gesund ist.

Arbeiten im August: Noch schnell ein Video drehen, eine Facebook-Anzeige erstellen, einen Blogartikel schreiben – früh morgens oder nachts.

Sport als Ausgleich.

Wer intensiv arbeitet, braucht auch einen Ausgleich – und bei mir muss dieser Ausgleich ebenfalls intensiv sein. Ich mache daher HIIT (High Intensity Interval Training) und Calistenics, was Kraftsport mit dem eigenen Körpergewicht ist. Früher war ich regelmäßig im Fitness-Studio, aber mit drei Kindern ist das ein Fitness-Konzept, das für mich nicht mehr in Frage kommt. Denn regelmäßig abends zu einer gewissen Uhrzeit aufzutauchen – das kann ich einfach nicht regelmaßig gewährleisten. Zudem ist mein Wohnort ein echtes Bermuda-Dreieck, was Fitness angeht und die paar Studios, die doch einigermaßen erreichbar wären, sind relativ teuer. Ich habe mir eine Zeit lang überlegt, Crossfit zu machen, aber auch hier: ich kann mit drei Kindern kaum pünktlich zum Trainingsbeginn kommen und ich möchte, was Termine angeht, den Druck aus meinem Leben herausnehmen. Vor zwei Jahren habe ich die Calistenics-Anlage in Hoffeld entdeckt und bin seitdem regelmäßig dort anzutreffen. Im ersten Sommer habe ich zwischen den Übungen das Baby gestillt. Mittlerweile läuft mir der Kleine mit einem Affenzahn davon (aber ich weiß immer, wo ich finden kann: im Sandkasten des Tennisvereins TC Degerloch).

Diesen Frühling habe ich mir als Trainingsziel u.a. den Hüftaufschwung an einer hohen Reckstange vorgenommen. Ich habe das immer die Männer machen sehen und dachte mir: das möchte ich auch können. Und früher, als Kind und Jugendliche, war ich so sportlich, ein Hüftaufschwung wäre die leichteste Übung gewesen. Ich habe diesen Frühling und Sommer trainiert und trainiert – aber es hat sich nichts getan. Ich habe die Beine nie über die Stange bekommen. Und das, obwohl ich meine anderen Trainingsziele längst erreicht habe (L-Sitz und freien Handstand 30 Sekunden halten, 7 Klimmzüge usw.) – aber die Kraft hat nie für den Aufschwung gereicht. Im Juli habe ich aufgrund meines Onlinekurses kaum trainiert, vielleicht drei mal im ganzen Monat. Im August habe ich dann erst wieder langsam angefangen. Ende August habe ich dann einfach mal wieder versucht, einen Hüftaufschwung zu machen – UND ES HAT GEKLAPPT! Wie aus dem Nichts, beim ersten Versuch! Und dann auch beim zweiten und dritten. Den vierten Versuch habe ich auf Video aufgenommen. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich war vollkommen geflasht. Was will mir dieser Trainingserfolg sagen? Mit weniger Training mehr erreichen? Seitdem mache ich an jeder sich bietenden Querstange einen Hüftaufschwung und amüsiere damit meine Kinder auf den Kinderspielplätzen der Umgebung.

Hüftaufschwung an einer hohen Reckstange. Erfolgserlebnis in zwei Metern Höhe.

Ausblick September: Der September startet intensiv: am 03. September beginnt mein 12wöchiger Blog-Erfolgs-Kurs – mein erster Kurs dieser Art und Länge. Mitte des Monats wird unsere Tochter eingeschult – unser erstes Schulkind! Ich bin gespannt, wie die Schule unseren Alltag beeinflussen wird. Dann stehen noch zwei Events an: das BarCamp in Stuttgart und SigrunLive, ein Mastermind-Wochenende mit meinem Business-Coach in Zürich. Ich werde sehr viel arbeiten und unterwegs sein – aber jetzt zum Glück mit Kinderbetreuung.