Ich weiß, dass es schwer sein kann, einen Claim für sich zu entwickeln. Aber wenn man ihn hat, diesen einen Claim, der perfekt die Essenz des eigenen Tuns, Könnens und Stils zusammenfasst, dann fühlt es sich an wie der Jackpot. Mein aktueller Claim lautet „Geboren, um Geschichten zu schreiben“ – mit Betonung auf aktuell. Denn davor hatte ich schon einige andere Claims.

Eine kurze Historie der Sympatexter-Claims:

„Come on, feel the Sympatexter“ – mein erster Claim auf meiner ersten Webseite (mit Rehdesign), ca. 2005. Damals noch mit Introseite: eine Einleitungsseite, auf die man klicken musste, wenn man zum Blog wollte. Ist heute total oldschool, damals war das total normal.
„Sympatexter rules the word“ – dieses Wortspiel hat mir damals (ca. 2007)  ein Freund gespendet. Und lustigerweise wurde es ziemlich oft falsch gelesen: „world“ statt „word“. Das dazugehörige Portraitbild habe ich eines windigen Tages Mitte der Nullerjahre in Budapest gemacht.
Mein erster Claim für meine „berufliche“ Seite www.sympatexter.com – denn damals(ca. 2010) habe ich sympatexter.de (Hobby) und sympatexter.com (Beruf) noch getrennt. Damals hieß ich Böhm und der Claim eine Anlehnung an den Ausdruck „digitale Bohème“.
Eine Anlehnung an David Ogilvy’s Buch „Confessions of an advertising man“. Meine Idee damals (ca. 2014) war es, diese ganzen abgefahrenen Geschichten, die frau als Texterin in Agenturen erlebt, zu dokumentieren. Schade, dass ich es dann doch nicht gemacht habe.
„It’s not a woman. It’s a Sympatexter!“ entstand 2015/2016, nachdem mich ich auf einem Event jemandem vorgestellt habe und diese Person dann gesagt hat: „Oh, ich dachte, Sympatexter wäre ein Mann.“ Fun Fact: Man beachte den Schreibfehler im Claim.
„Geboren, um Geschichten zu schreiben“ – mein aktueller Claim ist 2018 entstanden, als ich mir selbst im Rahmen eines Businesscoachings die Frage gestellt habe: was macht mich als Texterin eigentlich besonders?

UPDATE: Mittlerweile (seit Herbst 2021) habe ich einen neuen Claim: Blog, like nobody’s reading!

„Sympatexter“ ist mein Künstler- bzw. Markenname und kein Claim. Dieser Künstlername entstand 2002 als ich Studentin an der Hamburger Texterschmiede war. Ein Claim ist im Gegensatz zum Künstlernamen ein kurzer Satz, der die eigene Positionierung prägnant ausdrückt. Jeder meiner Claims hatte zu jener Zeit seine Berechtigung. Und es ist wichtig, das zu erkennen: Claims können sich verändern, genau so wie man sich selbst weiterentwickelt. Wenn ich auf meine vergangenen Claims zurückblicke, muss ich echt schmunzeln – ich finde sie immer noch gut und witzig, aber ich bin aus ihnen herausgewachsen.

Was mir „Geboren, um Geschichten zu schreiben“ bedeutet:

Heute lautet mein eigener Claim also „Geboren, um Geschichten zu schreiben“. Darin steckt so unglaublich viel, was mich ausmacht. Zum Beispiel, dass ich schon als Kind und Jugendliche in meiner Familie bekannt war für meine Schreibe und Kreativität – ich zugleich aber während meiner Schulzeit immer erstaunlich schlecht war in Deutsch. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Wortspiele liebe. Das ist der rote Faden durch meine Karriere. Daher war klar: es muss ein Wortspiel in meinen Claim. Die Lösung: Geschichten schreiben statt Geschichte schreiben. Damit drückt mein Claim auch aus, dass ich Wort für Wort die Welt verändern und etwas bewirken möchte, dass ich für etwas stehen und bekannt werden will. Der Claim drückt aus, dass ich die Expertin für Storytelling und keine SEO-Texterin bin. Last but not least steht mein Claim nicht nur für mich, sondern beschreibt meine Haltung allen Menschen gegenüber: ich glaube, dass jeder von uns eine Geschichte hat und dass jede einzelne dieser Geschichten es wert ist, erzählt zu werden. Ob in Form eines Buchs oder Podcasts, von Kunst, Gedichten oder Kurzgeschichten – oder eben in einem Blog. Und damit drückt mein Claim auch meine Mission aus: die Menschen ins Schreiben zu bringen, damit sie ihre Geschichten mit der Welt teilen können.

Wie mein Claim entstanden ist

Rückblickend wirkt mein Claim so einfach und lockerflockig, wie eine ganz logische Konsequenz meiner persönlichen Entwicklung. Aber: es hat Monate gedauert, bis dieser Claim final stand. Im Onlinebusiness-Coaching SOMBA, das ich im Januar 2018 gestartet habe, habe ich mich sehr intensiv gefragt: was macht mich als Texterin wirklich besonders? Und: was will ich eigentlich genau machen, welche Art von Projekten machen mit Spaß, welche Kunden möchte ich anziehen? Diese Gedanken haben eine gefühlte Ewigkeit in meinem Kopf gekreist und ich habe Claim-Ideen sofort immer notiert.
Einen Claim zu entwickeln, ist ein Prozess, der nur in den seltensten Fällen in einer Woche abgeschlossen ist. Denn der Claim berührt den Kern unseres Unternehmens – und bei Selbständigen auch den Kern des eigenen Ichs. Und da ist es ganz natürlich, lieber mehr als weniger Runden zu drehen. Als ich irgendwann im Frühsommer 2018 die erste Idee zu meinem Claim hatte (es war zunächst nur das Wortspiel Geschichte/n schreiben), habe ich ihn mit einem Whiteboardmarker auf den Kühlschrank geschrieben, um zu sehen, wie ich mich damit fühle. Dann hat dieses Wortspiel in meinen Gedanken gekreist und irgendwann ist mir „Geboren, um Geschichte zu schreiben“ eingefallen. Dann habe ich noch ein „n“ an „Geschichte“ drangehängt und das Ganze wieder auf den Kühlschrank geschrieben: Geboren, um Geschichten zu schreiben. Ist dieser Claim nicht größenwahnsinnig? Als ich ihn einige Wochen (oder Monate?) dort stehen hatte, habe ich mich endlich entschlossen, ihn auf meine Webseite zu setzen. Und seitdem gibt es kein Zurück mehr. Seitdem treibt mich etwas an, ihn mit Leben zu füllen. Und das bedeutet für mich: ich muss regelmäßig Geschichten schreiben – also bloggen. Mitte 2018 habe ich mein Blog aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und endlich wieder angefangen zu schreiben. Heute weiß ich: trotz anfänglicher Berührungsängste („größenwahnsinnig??“) passt dieser Claim jetzt so gut zu mir – so bald werde ich ihn bestimmt nicht mehr ändern.