Der Handstand und ich: die vielleicht längste Liebesgeschichte meines Lebens 😄 Ich habe in meinem Leben schon alle möglichen Sportarten ausprobiert, aber der Handstand war immer mein roter Faden. Beigebracht habe ich mir den Handstand in den frühen Neunzigern, als ich als gelangweilte Schülerin die Pausen in der Schule irgendwie sinnvoll nutzen wollte. Also habe ich mit zwei Freundinnen angefangen, einen Handstand gegen die Wände zu machen. Nach einigen Monaten wurde ich richtig gut darin: ich konnte mehrere Meter auf den Händen laufen, sogar kleine Stufen konnte ich hochlaufen. Die nächsten Jahre habe ich immer wieder den Handstand gemacht, manchmal auch nur, um zu sehen, ob ich ihn noch kann. Phasenweise habe ich ihn intensiv trainiert und dann auch wieder monatelang vergessen. Meine längste Handstand-Pause war von 2011 bis etwa 2018 – in diesen Jahren war ich drei mal schwanger und habe gestillt. Mein Tipp: kein Handstand mit Stillbrüsten. Und schon gar nicht mit Schwangerschaftsübelkeit. Selbst als ich mir nur die Schuhe zubinden wollte und mich leicht nach vorne gelehnt habe, hätte ich mich fast übergeben 🙈

7 Jahre Handstand-Pause – und ich konnte ihn immer noch!

2018 habe ich das Thema Handstand wieder aufgenommen und ich habe erkannt: Handstand ist wie Fahrradfahren – wenn man ihn einmal kann, verlernt man ihn nicht mehr. Ich meine: über 7 Jahre Handstand-Pause und ich konnte trotzdem auf den Händen stehen? Wenn auch nur für wenige Sekunden – aber hey, das war unverkennbar ein Handstand! Also habe ich ihn ab und an gemacht, vielleicht zwei oder drei mal pro Monat.

Dann kam 2020 – das Corona-Jahr. Im Sommer stand ich vor der Frage, ob ich im Rahmen meines Onlinebusiness-Coachings SOMBA wieder einen kostenlosen Sommerkurs anbieten sollte. Aber, ach, welches Thema sollte ich diesmal wählen? 2018 habe ich schon einen kostenlosen Kurs rund um Webseiten-Texte gemacht. Im Sommer 2019 dann einen Kurs zum Thema Newsletter (er hieß „Newsbetter“). Aber 2020, dieses Ausnahme-Jahr, hat nach einer anderen Art von Kurs verlangt. Und dann hatte ich diese Idee: warum mache ich nicht einen Blog-Business-Mindset-Handstandkurs? Ein Kurs, in dem wir in 4 Wochen den Handstand lernen und darüber bloggen! Ein Kurs, mit dem Ziel, drei Sekunden auf den Händen zu stehen. Ein Kurs, in den wir unseren Mindfucks und Ängsten ins Gesicht blicken und ihnen ein entschiedenes „Trotzdem“ entgegenpfeffern! Die legendäre Händständgäng war geboren! Der Witz war: ich konnte zu diesem Zeitpunkt den Handstand selbst noch nicht besonders gut. Aber das war gar nicht nötig. Denn ich konnte den Handstand gut genug, um ihn anderen beizubringen. Und meine eigenen Handstand-Skills haben sich in der Zeit (der Kurs fand im August 2020 statt und ging 4 Wochen) dramatisch verbessert. Seitdem nenne ich den Handstand „Händständ“.

Der Handstand: der Sport, den ich am längsten und konsequentesten in meinem Leben mache

Nach dem Händständ ist vor dem Händständ. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich konsequent am Handstand drangeblieben. Im Dezember 2020 bin ich schon regelmäßig 15 Sekunden auf den Händen gestanden. Stehen war nun kein Zufall mehr, ich konnte mich bewusst ausbalancieren. Im Februar habe ich meinen ersten 30sekündigen Handstand gehalten. Unglaublich, was für ein Gefühl! Jetzt trainiere ich den Handstand etwa 2-3 mal pro Woche, ich mache fast jeden Tag mindestens einen Handstand. Ich liebe dieses Gefühl, das Gleichgewicht zu finden. Vielleicht bin ich ein kleines bisschen süchtig nach diesem Balancepunkt 😄 Manchmal kommt es mir so surreal vor, dass ich den Handstand kann. Und dass all das aus meiner Langeweile in den Schulpausen entstanden ist. Wer hätte damals gedacht, dass aus dem Zeitvertreib in den Pausen eines Tages ein Onlinekurs und mein liebstes Hobby werden würde?

Echt, ich liebe den Handstand! Der Handstand tut mir so gut und er hat mich so vieles gelehrt! Er bringt mich im wahrsten Sinne des Wortes ins Gleichgewicht. Es gibt für mich kein besseres Wirk… äh Workout, als auf den Händen zu stehen. Damit du auch auf den Handstand-Geschmack kommst, habe ich hier meine besten Argumente für den Handstand zusammengetragen:

10 Gründe, warum ich den Handstand liebe:

  1. Der Handstand ist das beste Ganzkörper-Workout. Wirklich: jeder Muskel wird beansprucht! Und: der Handstand macht dich beweglich: schon bald erreichst du mit deinen Fingerspitzen deine Zehen. Du spürst, wie sich durch die Dehnungdein Brustkorb weitet und dein Rücken gerader wird. Es ist ein tolles Gefühl, den eigenen Körper so intensiv zu spüren. Und zu sehen, zu was er alles fähig ist!
  2. Du brauchst kein Equipment für den Handstand. Außer vielleicht Trainingshandschuhe (für unter 10 Euro, die sind aber optional) und vielleicht noch eine Sportmatte. Du hast einen festen, ebenen Untergrund? Ist der etwa 2 x 1 Meter groß? Und hast du Klamotten, die dir kopfüber nicht ins Gesicht rutschen? 😄 Super, dann hast du alles an Equipment, was du brauchst, um einen Handstand machen! Ist das nicht großartig? Du musst weder in ein Fitnessstudio noch in eine CrossFit-Box gehen, du brauchst auch keinen Sportplatz für den Handstand.
  3. Handstand-Training geht schnell! Meistens reichen mir 20 Minuten, um ein komplettes Training zu absolvieren. Wenn ich es richtig intensiv machen will, trainiere ich vielleicht 40 Minuten. Das Herzstück des Trainings, das Stehen auf den Händen, können wir gar nicht so lange durchhalten, weil es so intensiv ist. Deshalb ist der Handstand super für mich, weil ich jeden Tag irgendwie 20 Minuten reinschieben kann.
  4. Der Handstand ist das beste Mindset-Training. Frei nach Henry Ford: ob du glaubst, du kannst es oder ob du glaubst, du kannst es nicht: du hast Recht. Du lernst beim Handstand-Training, deine Ängste zu überwinden und dir selbst mehr zuzutrauen. Meistens ist es die Angst, hinten runter zu fallen. Durch Übung stellen wir fest: Wir fallen fast nie nach hinten – und wenn doch, machen wir einfach einen Purzelbaum! Und zack, ist ein riesengroßer Mindfuck aufgelöst. Wenn du es geschafft hast, den Handstand zu lernen, weißt du: ich schaffe alles!
  5. Handstand ist das beste Mittel gegen den Laptop-Nacken und den Handy-Daumen. Mit dem Handstand-Training trainieren wir unseren Rücken und bauen Kraft in unseren Fingern auf. Perfekt gegen moderne Verschleißerscheinungen.
  6. Für den Handstand brauchst du kein Talent. Und auch kein Glück. Was du wirklich brauchst: Übung! Wenn du regelmäßig übst, wirst du garantiert besser! Du siehst schnell Fortschritte und das ist unglaublich motivierend!
  7. Du bist sofort im Hier und Jetzt. Auf den Händen zu stehen, erfordert deine ganze Konzentration auf diesen Moment. Dein voller Fokus wird verlangt. Alles, was dir durch den Kopf geht, hat in diesen Augenblicken Sendepause. So kommst du super aus jedem Gedankenkarussell des Grauens heraus. Ich mache gerne einen Handstand vor (oder während 😄) meinen Online-Workshops und Webinaren.
  8. Das Glücksgefühl, wenn wir unseren Balancepunkt gefunden haben und mehrere Sekunden auf den Händen stehen – unbeschreiblich! Da schwappt eine Welle der Glückshormone über uns, auch wenn wir den Handstand schon seit Jahren machen. Es ist jedesmal toll, immer wieder aufs Neue!
  9. Handstand macht unglaublich viel Spaß! Es ist kein Wunder, dass kleine Kinder so gerne einen Handstand machen – denn es ist die reinste Freude! Leider verlernen wir Erwachsenen diese spaßigen Dinge irgendwann. Das Handstand-Training ist ideal, um unser inneres Kind wieder aufleben zu lassen.
  10. Ein Handstand macht viel Eindruck! Damit ist man auf jeder Party der Knüller und die eigenen Kids kommen jahrelang nicht aus dem Staunen heraus 😄