Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Onlinekurs und einem Onlineprogramm? Oft werden diese beiden Begriffe synonym verwendet. Meistens wird „Onlinekurs“ gesagt, wenn es um digitale Lernangebote geht. Aber: diese beiden digitalen Format unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt.

Was ist ein Onlinekurs?

  • Onlinekurse bieten strukturierte Lern-Inhalte und Anleitungen zu einem ganz konkreten Thema in Form eines Selbstlerners-Angebots mit mehreren Modulen/Lektionen. Ein Onlinekurs ist also unbegleitet und ist ähnlich zu einem Fachbuch.
  • Ein Onlinekurs kann jederzeit starten und hat keine vorgegebene Dauer.
  • Der komplette Inhalt ist meistens schon von Anfang an vorhanden. Wenn du einen Kurs gekauft hast, kannst du meistens direkt auf den gesamten Inhalt zugreifen.
  • Onlinekurse bestehen meistens aus mehreren Modulen, die du in deinem eigenen Tempo durcharbeiten kannst. Es gibt also strukturierte Inhalte aber z. B. keinen „Stundenplan“, bis wann etwas fertig sein muss.
  • Onlinekurse sind beliebig skalierbar, denn es macht für den Kursveranstalter keinen Unterschied im Aufwand, ob 1 Person den Kurs kauft/durchläuft oder 1.000.
  • Du hast meistens keine Möglichkeit, Fragen zu stellen oder deine Ergebnisse für ein Feedback einzureichen.
  • Ein Onlinekurs wird oft mit einem Evergreen-Funnel (komplett automatisiert) beworben.
  • Onlinekurse sind oft relativ günstig, die Preise gehen meistens bis ca. 500 Euro.

Was ist ein Onlineprogramm?

  • Programme sind digitale Lern-Erfahrungen, die zeitlich begrenzt sind und die größere und komplexere Thema abdecken als Onlinekurse.
  • Ein Programm hat einen Stundenplan bzw. ein Curriculum mit konkreten Wochen- oder Monatsinhalten. Diese Inhalte musst du erstellen bzw. durcharbeiten, bevor du den nächsten Schritt gehen kannst. Damit wird auch ein gewisses Umsetzungs-Tempo vorgegeben, denn ein Programm wartet nicht auf dich (genau so wie bei einem Fernsehprogramm). Damit ist ein Onlineprogramm ähnlich zu einem VHS-Kurs.
  • Ein Onlineprogramm ist in den meisten Fällen begleitet. Es gibt oft z. B. eine Facebook-Gruppe für den Austausch und es gibt die Möglichkeit, regelmäßig Fragen zu stellen. Viele Onlineprogramme beinhalten auch Gruppen-Calls und Feedbacks auf deine Inhalte. Durch diese direkten Elemente ist ein Onlineprogramm nicht ganz so beliebig skalierbar wie ein Onlinekurs. Das ist einer der größten Unterschiede zwischen beiden Formaten!
  • Onlineprogramme haben ein festes Start- und Enddatum und eine ganz konkrete Dauer. Viele Onlineprogramme gehen 6 oder 12 Monate.
  • Die Inhalte von Programmen werden oft als „Drip Content“ nach und nach freigeschaltet oder während des Programmverlaufs erstellt (so mache ich meine Onlineprogramme: Ich erarbeite die Inhalte von Woche zu Woche).
  • Ein Onlineprogramm enthält oft Inhalte eines Onlinekurses – und zusätzlich gibt es Gruppen-Elemente wie z. B. CoWorkings oder 1:1-Elemente (eher bei hochpreisigen Gruppenprogrammen).
  • Ein Onlineprogramm wird mit einem Launch beworben: Also z. B. mit einer Challenge oder einem Live-Webinar.
  • Onlineprogramme sind teurer als Onlinekurse (meistens im vierstelligen Bereich).

Was ist der größte Unterschied zwischen einem Onlinekurs und einem Onlineprogramm?

Der wichtigste Unterschied ist: Gibt es ein Curriculum, das du gemeinsam mit einer Gruppe abarbeitest? Wenn ja, hast du ein Programm. Gibt es hingegen nur Module, die du in deinem eigenen Tempo durcharbeiten kannst, ist es ein Onlinekurs.

Sympatexter-Beispiele für Onlinekurse und Onlineprogramme

Ende 2020 habe ich meine Kurse, die ich früher live gegeben habe, komplett überarbeitet und in Selbstlerner-Kurse verwandelt. Das Ergebnis: Das Cräzy Bundle bestehend aus „Claim dein Business“, „Text-Erfolgs-Kurs“ und „Newsbetter“. Diese 3 Kurse kannst du jederzeit kaufen und durchlaufen. Wenn du mein Feedback auf deine Inhalte haben willst, kannst du dir eine Ideen-Infusion mit mir buchen, mein Feedback ist also nicht inklusive. Der Kurs-Content bleibt dir jahrelang erhalten und du kannst jederzeit wieder reinschauen.

Im Gegensatz dazu: The Content Society: Mein Onlineprogramm, in dem wir ein Jahr lang gemeinsam bloggen. Hier gibt es wöchentlich 3 CoBloggings, monatliche Fragerunden und Masterclasses zu allen möglichen Themen. Der Austausch in der Facebook-Gruppe ist sehr intensiv und es fühlt sich an, als ob wir jede Woche eine Blogparade veranstalten würden. In The Content Society gibt es ein großes Wir-Gefühl, das durch viele gemeinsame Online-Events wie z. B. die CoBloggings entsteht. Der Einstieg ist derzeit nur zweimal im Jahr möglich. Und: Ich gebe regelmäßig Feedback auf die Blogartikel, die in The Content Society entstehen.

Eine Mischform ist The Blog Bang: Das ist mein Blog-Onlineprogramm, bei dem wir in 8 Wochen mit mehreren Blogartikeln, deiner Über-mich-Seite und deiner Startseite die Grundlagen für deinen Blog legen. Nach den 8 Wochen wird dieser Kurs zu einem Selbstlerner. Die Teilnehmerinnen des Live-Durchlaufs haben mindestens 2 Jahre Zugriff auf alle Inhalte.

Die Grenze zwischen Onlinekurs und Onlineprogramm ist also nicht immer eindeutig zu ziehen, die Unterschiede verschwimmen sehr schnell.

Ist das jetzt ein Onlinekurs oder Onlineprogramm? Oder etwas ganz anderes?

Es gibt auch Hybride und Konzepte, bei denen der Übergang vom Kurs zum Programm fließend ist. Es gibt z. B. Selbstlerner mit einer Facebookgruppe oder mit monatlichen Q&A-Calls. Trotzdem gelten diese Selbstlerner als Onlinekurse, weil ihnen das Curriculum fehlt.

Es gibt auch Selbstlernerkurse, die mit einem gemeinsamen Kick-Off-Event starten, dann aber von den Teilnehmern komplett in Eigenregie durchgearbeitet werden.

Was ist eine Membership bzw. ein Mitgliederbereich?

Memberships, also Mitgliedschaften, sind gewissermaßen ein Hybrid aus Selbstlerner (also Onlinekurs) und Onlineprogramm. Dort gibt es meist einen großen Fundus an bereits erstellten Inhalten und monatliche Events wie z. B. gemeinsame CoWorkings oder Masterclasses. Im Gegensatz zu einem Onlineprogramm kann eine Membership meistens monatlich gekündigt werden. Die meisten Memberships haben dauerhaft offen und haben kein Ende. Du kannst also jederzeit einsteigen und es kommen laufend neue Inhalte hinzu. Das ist ein großer Unterschied zum Programm, das nur an festen Terminen startet und ein konkretes End-Datum hat. Die meisten Memberships kosten eine zweistellige Summe pro Monat. Es gibt allerdings auch hochpreisige Memberships für mehrere hundert Euro/Dollar pro Monat. Viele Memberships bieten einen Rabatt an, wenn man gleich für ein ganzes Jahr einsteigt.

Was ist eine Mastermind?

Eine ganz eigene Kategorie bildet die Mastermind. Sie ist weder Onlinekurs noch Onlineprogramm, da in einer Mastermind oft keine Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Wenn doch, so spielen diese Inhalte eine untergeordnete Rolle. In einer Mastermind geht es um das gemeinsame Brainstormen und um den Austausch untereinander. Hier werden Lösungen gesucht und z. B. neue Geschäftsmodelle entwickelt. Eine Mastermind ist für Menschen, die Onlinekurse und Onlineprogramme hinter sich gelassen haben und jetzt auf hohem Niveau unter Ihresgleichen individuelle Lösungen suchen. Eine Mastermind ist hoch individuell und ist nicht skalierbar. Deshalb ist sie meistens auch vergleichsweise teuer. Teurer als die Mastermind ist nur noch die direkte 1:1 Arbeit mit der jeweiligen Expertin bzw. dem jeweiligen Coach.

Eine kurze Erklärung der häufigsten Formate im Online-Business: 1:1-Coaching ist am teuersten. Danach folgen Mastermind-Gruppen und Onlineprogramme. Am günstigsten sind Selbstlern- bzw. Onlinekurse.

Was ist besser für mich: Ein Onlinekurs oder ein Onlineprogramm?

Das kommt darauf an ;-)

Ein Onlineprogramm bietet meist die größere Transformation – erfordert aber auch mehr Zeit und Einsatz. Intrinsisch motivierte Menschen kommen mit einem Onlinekurs schon sehr weit. Onlinekurse sind super für eng umrissene Themen und um Grundlagen zu legen. Sie beinhalten oft konkrete Anleitungen, Checklisten und Erklärvideos mit „hier klicken und dort klicken“. Je komplexer unsere Fragestellung und unser Thema, umso besser fahren wir oft mit einem Onlineprogramm. Je strategischer unser Ziel, umso besser ist ein Onlineprogramm. Wenn wir einfach nur schnell eine Lösung für ein relativ kleines Problem brauchen: Onlinekurs. Wenn wir den Austausch und die Energie einer Gruppe benötigen, um ins Tun zu kommen, empfiehlt sich ein Onlineprogramm.

Themen, die gut für Onlinekurse geeignet sind zum Beispiel: Webseitentexte schreiben. Mehr Traffic mit Pinterest. Instagram-Profil aufbauen und die richtigen Hashtags recherchieren. Blog technisch aufsetzen und mit WordPress starten.

Also: Klassische Tool-Fragen wie z. B. „wie nutze ich Pinterest?“ und „wie bekomme ich mehr Follower auf Instagram?“

Themen, die gut für Onlineprogramme geeignet sind: Content-Strategie entwickeln und dauerhaft am Bloggen dranbleiben. Business-Aufbau. Online-Business starten. Launchen lernen. PR-Strategie entwickeln und in die Presse kommen.

Also: Themen und Fragestellungen, bei denen kleinteilige Anleitungen keine Antwort mehr auf unsere Fragen bieten. Wo wir uns viel grundlegendere Fragen z. B. zu unserem Business stellen und es nicht um konkrete Tools geht, sondern darum, unsere eigene Strategie zu finden. Wo wir in einer Gruppe gemeinsam etwas durchführen (wie z. B. unseren ersten Launch) und wir viel voneinander lernen.