Der Blog-Frust lauert hinter jedem Tastenanschlag! Zumindest wenn du diese 10 Tipps für maximalen Blog-Frust beherzigst:

10 Tipps für maximal frustrierendes Bloggen:

Tipp 1: Blogge mit einem Blog-Baukasten!

Mach dir das Blogger-Leben schon am Anfang so richtig schwer und wähle als Content Management System (CMS) einen Blog-Baukasten, am besten von deinem Hoster. Das Versprechen, einen Blog mit wenigen Klicks zusammenzubauen, klingt ja erst mal super aber der Frust kommt schnell, keine Sorge: Schon bald wirst du feststellen, dass es unglaublich schwer ist, ein schönes Design zu zaubern. Oder dass du bestimmte Dinge einfach nicht einstellen oder verändern kannst! Dein Menü wirkt dann nun mal so zerzaust, ist halt so! Und auch wenn deine Webseite aussieht, als ob sie 30 Jahre alt wäre, heißt das Motto: It’s not a bug, it’s a Feature!

Spätestens, wenn du ein paar Blogartikel geschrieben und deine ersten Kommentare erhalten hast, wirst du feststellen, dass du auf Kommentare nicht antworten kannst oder es keine Kategorien gibt (das sind so ein paar nette Überraschung, mit denen tatsächlich einige Blog-Baukästen auftrumpfen). Aber dann wird es schon zu spät sein: Du hast jetzt ja schließlich etwas aufgebaut und willst nicht gleich wechseln – schon gar nicht zu WordPress, zu diesem Allerwelts-CMS! Also: Beiße dich durch!

Tipp 2: Vor dem Bloggen kommt das perfekte Design!

Sofort losbloggen? Nichts da! Deine To-Dos vor dem ersten Blogartikel heißen Logo, Schriften, Markenfarben, Bildsprache – das volle Programm! Denn: Das Auge isst mit und für ein langsames, organisches Aufbauen deiner Marke hast du einfach keine Zeit. Du willst ja schließlich sofort durchstarten als Bloggerin. Dein eigenes Blog-Branding muss natürlich perfekt sein, drunter machst du’s nicht. Denn du weißt: Wenn etwas nicht von Anfang an perfekt ist, lohnt es sich ja überhaupt nicht, damit anzufangen.

Tipp 3: Wenn schon bloggen, dann episch!

Klar: Dein erster Blogartikel muss natürlich episch werden! Du weißt, dass Blogartikel über 2.000 Wörter besonders gut ranken, also ist für dich klar, dass dein erster Blogartikel mindestens 3.000 Wörter haben soll. Wenn schon, denn schon! Recherchiere mindestens 10 Stunden lang und schaue dir die Blogartikel an, die zu deinem Thema bei Google ganz oben stehen. Analysiere sie ausgiebig, bis du der „Analysis Paralysis“ erliegst und nimm dir vor, mit deinem Blogartikel alle anderen Blogartikel in den Schatten zu stellen. Was soll dein erster Blogartikel denn sonst werden, wenn nicht episch, großartig, ausführlich und perfekt?

Und wenn du nach einigen Tagen oder Wochen feststellst, dass du schon über 20 Stunden Recherche und Schreibzeit in deinen Blogartikel gesteckt hast, er aber immer noch nicht fertig ist: Keine Sorge, Perfektion braucht halt Zeit, das ist ganz normal. Lass den Blogartikel am besten noch ein paar Wochen liegen, denn „episch“ kann man ja auch so interpretieren, dass die Schreibzeit besonders lang ist!

Tipp 4: Blogge mit einem Pagebuilder!

Viele Blog-Anfänger, die sich so richtig beim Bloggen frusten wollen, beherzigen leider Tipp Nr. 1 nicht: Sie setzen nicht auf einen Blog-Baukasten, sondern gehen gleich auf WordPress. Aber egal, selbst wenn du mit WordPress bloggst, kannst du deinen Frustfaktor maximieren, indem du eine ganz einfache Regel befolgst: Blogge deinen ersten Blogartikel mit einem möglichst komplexen Pagebuilder. Divi, Elementor, Thrive – you name it! Je mehr Design-Möglichkeiten dein Pagebuilder bietet, umso besser! Das lenkt dich nämlich besonders effektiv vom Schreiben ab und steigert deinen Blogfrust ins Unermessliche!

Tipp 5: Mache eine ausführliche Keyword-Recherche – am besten jede Woche!

Sammle pro Keyword-Recherche mindestens 30 Ideen für Expertenartikel. So dass dein Kopf bis zum Bersten voll ist mit Ideen und To-Dos. Sammle alle diese Ideen an einem Ort (z. B. in einem Trello-Board), so dass du schon alleine vom Anblick dieses Dokuments Herzrasen bekommst. Wie du das alles abarbeiten und verbloggen sollst, wenn jeder Blogartikel mindestens 10 Stunden braucht? Pah, solche Fragen stellen nur Weicheier! Damit deine regelmäßige und ausführliche Keyword-Analyse besonders schnell geht, holst du dir am besten 2 oder mehr zahlungspflichtige SEO-Tools, denn es ist immer gut, eine Zweitmeinung einzuholen – auch bei einer Keyword-Recherche! Wenn dein Themen-Berg so groß ist, dass du absolut blockiert bist, hast du alles richtig gemacht!

Tipp 6: Suche dir eine möglichst kleine Nische!

Ein Blog exklusiv für allemannisch sprechende Fünflingsmütter? Für Notarinnen, die in der Formel 1 durchstarten wollen? Oder fürs Fliegenfischen in der Sahara? Klar, klingt vielversprechend! Denn heißt es nicht immer, dass man sich möglichst spitz positionieren soll? Also, ran an den Nischen-Speck! Je spitzer die Zielgruppe, je kleiner die potentielle Leserschaft, umso besser für deinen Blog-Frust!

Am besten wählst du dein Nischenthema auch nach rein wirtschaftlichen Aspekten. Du hast gehört, dass Blogs rund um Do-it-Yourself-Themen oder Blockchain gerade besonders gut laufen, auch wenn du keine Ahnung von diesen Themen hast? Super! Erfolgreich gefrustete Blogger wählen ihre Themen einzig nach Profit-Gesichtspunkten. Sie verlassen sich nicht auf solch flüchtige Dinge wie Interesse, Erfahrung oder Leidenschaft!

Tipp 7: Teile nirgendwo deine Blogartikel!

Deine Blogartikel sind großartig! Und großartige Dinge brauchen keine Werbung! Die finden von ganz alleine ihre Zielgruppe, auch wenn es Jahre und Jahrzehnte dauert! Und wenn du doch mal den Impuls verspürst, deinen Blogartikel bei Facebook, LinkedIn oder z. B. Pinterest zu teilen, denke daran: Das machen auch Millionen anderer Blogger – wer sollte sich dann schon ausgerechnet für dein Posting interessieren? Schon vor 6 Jahren wurden täglich fast 5 Milliarden Postings auf Facebook veröffentlicht – und diese Zahl ist in der Zwischenzeit bestimmt nicht gesunken! Damit du also überhaupt nicht erst Gefahr läufst, im Social-Media-Einerlei unterzugehen, lass es lieber gleich sein mit dem Teilen deiner Blogartikel!

Tipp 8: Setze dir maximal ambitionierte Ziele!

Dein Plan ist klar:

  • Dein erster Blogartikel zu einem stark umkämpften Top-100-Keyword schießt von 0 auf Platz 1 bei Google
  • Du erreichst 100.000 Leser innerhalb des ersten Monats – gerne auch mehr
  • Du schreibst 2 bis 5 ausführlich recherchierte, epische Blogartikel pro Woche

All das sollte für dich doch absolut möglich sein! Schließlich haben das doch auch schon andere vor dir geschafft. Okay, vielleicht in anderen Zeiträumen und vielleicht auch nicht ganz alleine, sondern mit einer Redaktion im Rücken, aber hey, Peanuts. Wer erfolgreich bloggen will, setzt sich ambitionierte Ziele. Und wer dem absoluten Blog-Frust verfallen will, muss die Sache mit den ambitionierten Zielen einfach nur ein bisschen übertreiben. Go for it, greife nach den absolut unerreichbaren Sternen, ich glaube an dich!

Tipp 9: SEO über alles!

Lass dir deine Themen von SEO und Keyword-Recherchen diktieren und schaue täglich mehrfach in deine Analytics-Zahlen. Denn Zahlen lügen nicht! Blogge auf gar keinen Fall persönliche Themen oder über Themen, die dir einfach nur Spaß machen, denn die haben null Suchmaschinenrelevanz. Merke: Du schreibst für Maschinen und nicht für Menschen (und schon gar nicht für dich selbst!) – und das soll man deinen Texten auch bitteschön ansehen! Reize alle SEO-Tricks aus, auch gerne alle Tipps aus den Nullerjahren wie z. B. Keyword-Stuffing mit weißem Text auf weißem Hintergrund. Denn was damals gut funktioniert hat, kann heute ja nicht schlecht sein! Stecke mindestens die Hälfte deiner Zeit beim Schreiben in die Suchmaschinenoptimierung und denke mindestens 2,5 Stunden über deine Metabeschreibung nach: 150 Minuten für 150 Zeichen – es soll ja schließlich perfekt sein!

Tipp 10: Verschenke keinen Link-Juice und kommentiere nicht!

Link Juice bedeutet Verknüpfungsstärke bzw. Link-Kraft und ist ein wichtiges Konzept beim Bloggen. Durch die Links, die du auf andere Webseiten setzt, stärkst du diese anderen Webseiten in der Bewertung der Suchmaschinen. Deshalb darfst du niemals verlinken! Denn dann würden diese anderen Seiten ja völlig ohne Anstrengung und Gegenleistung von deinem hart erarbeiteten Blog-Standing profitieren! Wenn es gar nicht anders geht, verlinkst du vielleicht die Wikipedia aber auf GAR KEINEN FALL einen anderen Blogger! Hüte dich vor einer möglichen Vernetzung und vor dem Kommentieren, denn dann wirst du vielleicht noch mit Blogparaden terrorisiert. Wenn du einen Backlink auf deine Webseite oder einen Kommentar erhältst, freue dich im Stillen darüber aber revanchiere dich auf gar keinen Fall! Klicke am besten auch die Webseite der verlinkenden Person nicht an, denn was soll dabei schon rauskommen? Womöglich fühlst du dich noch genötigt, einen Kommentar zu hinterlassen und das wäre ja noch schöner! Hüte deinen Link-Juice, deinen Praise für andere und deine Meinung eifersüchtig, es wird sich mit maximaler Frustration für dich auszahlen!

Und wie geht das jetzt mit dem frustfreien Bloggen?

Mach einfach immer das Gegenteil meiner Anti-Tipps von oben 😄 Also:

  1. Setze gleich auf WordPress.
  2. Fange an zu bloggen, bevor du dich um dein Design und dein Branding kümmerst. Wenn du erst mal Content und Text auf deiner Webseite hast, fällt dir auch das Thema Design viel leichter.
  3. Schreibe am Anfang kurze Blogartikel. Fange mit 500 bis 700 Wörtern pro Blogartikel an.
  4. Blogge direkt in WordPress mit dem eingebauten Editor: Dem Gutenberg-Editor. Oder, mach’s dir noch einfacher und blogge mit dem Classic Editor (diesen Blogartikel habe ich auch mit dem Classic Editor geschrieben).
  5. Verblogge deine Themen, die du schon in deinem Kopf hast: Das ist der beste Einstieg in deinen Expertenblog! Wenn du magst, kannst du eine Keyword-Recherche machen – das ist aber kein Muss!
  6. Eine Nische ist gut, schnüre dir aber kein zu enges Nischen-Korsett. Mein Tipp: Blogge neben deinen Expertenthemen auch persönliche Themen und sei flexibel mit deiner Nische.
  7. Setze gleich von Anfang an auf Social Media, um deine Blogartikel zu teilen. Wenn du nicht weißt, was du zu deinen Postings schreiben sollst, kopiere einfach die Einleitung deins Blogartikels – fertig :-)
  8. Setze dir anspruchsvolle und zugleich realistische Ziele. Am Anfang ist es oft besser, sich keine absoluten, sondern relative Ziele zu setzen. Beispiel: Statt dir für den 2. Blogmonat 1.000 Besucher als Ziel zu setzen, kannst du dir auch vornehmen, deine Besucherzahlen im 2. Monat um 50 % zu steigern.
  9. SEO ist sinnvoll, aber lass dir von SEO nicht deine Themen diktieren! Ein entspanntes Verhältnis zu SEO macht das Bloggen so viel leichter. Ich bin beim Bloggen bzw. SEO ganz großer Fan des Pareto-Prinzips: Wir können 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwands erreichen.
  10. Verlinke und kommentiere, was das Zeug hält! Durch die Links, die du auf andere Webseiten und Blogs setzt, werden deine Blogartikel wertvoller. Zudem vernetzt du dich mit Links und Kommentaren in der Blogosphäre und baust dir damit deine Reputation und dein Standing auf. Und: Es ist ein verdammt tolles Gefühl, einen schönen Kommentar zu bekommen. Gib dieses Gefühl weiter, indem du gehaltvolle und wertschätzende Kommentare hinterlässt – es lohnt sich und steigert die Blog-Freude um mindestens 276 % 😉