Du startest gerade mit deinem Business und willst mit deiner Webseite online gehen – aber welche Texte brauchst du für den Anfang? Denn wenn du anfängst zu texten, stellst du fest: der Teufel steckt im Detail. Hier ein Verkaufstext, da ein Produktname – meistens sind diese Texte nicht so schnell geschrieben, vor allem nicht am Anfang. Deshalb gilt: jeder Text, den man sich sparen kann, spart auch Zeit und Nerven.

Schritt 0: Der Urknall deines Marketings: Dein Claim

Dein Claim drückt in max. 7 Wörtern aus, was dich und dein Business besonders macht. Ich empfehle dir: Entwickle zuerst deinen Claim, bevor du die Themen Logo, Webseite oder gar Design in Angriff nimmst. Denn: Dein Claim ist die Grundlage aller dieser Teilprojekte. Wenn du in deinem Marketing herumeierst und das Gefühl hast, irgendwie nicht vom Fleck zu kommen, kann das daran liegen, dass du keinen (guten) Claim hast. Hier habe ich zusammengefasst, was genau ein Claim ist und wie du ihn entwickeln kannst.

Obwohl der Claim Schritt NULL ist, als die Grundlage von unserem gesamten Marketing, kannst du diesen Schritt auch erst mal überspringen. Du solltest deinen Claim spätestens dann haben, wenn du bei Schritt 4 (Startseite) bist.

1. Der allererste längere Text, den du brauchst: deine Über-mich-Seite

Wenn du mit deiner Webseite live gehst, gibt es zwei Möglichkeiten: du hast schon ein klares Angebot – oder eben noch nicht. Du kannst mit deiner Seite auch schon live gehen, bevor du ein konkretes Angebot hast. Dann solltest du mindestens eine aussagekräftige Über-mich-Seite haben. Hier findest du mein Framework für deine Über-mich-Seite. So ganz am Anfang reicht auch ein Onepager. Das bedeutet, dass sich dein ganzer Text auf einer Seite (nämlich der Startseite) befindet – inkl. eines kurzen Über-mich-Textes. Außer natürlich dein Impressum und deine Datenschutzerklärung. Diese beiden Seiten brauchen immer einen eine eigene Unterseite und sollten von der Startseite aus mit einem Klick erreichbar sein. Wenn du so eine ganz einfache Webseite hast, ist das zunächst einmal deine ganz einfache Web-Visitenkarte.

Durch das Schreiben kommt die Klarheit. Deshalb empfehle ich dir, mit deiner Über-mich-Seite zu starten. Hier schärft sich dein Bild von deinem eigenen Unternehmen. Beim Schreiben der Über-mich-Seite stellen sich nämlich Fragen wie:

  • Für was stehe ich? Was biete ich eigentlich genau an?
  • Was ist meine Positionierung? Wie lautet mein Claim?
  • Wem helfe ich? Und wie mache ich das?
  • Was ist meine eigene Geschichte: Wie kam ich dazu, das zu tun, was ich heute mache? Was war meine persönliche Transformation? Was waren die großen Hindernisse, was sind die großen Themen in meinem Leben?

Diese zentralen Fragen solltest du auf deiner Über-mich-Seite beantworten, damit du Klarheit für dich selbst findest und deine Positionierung schärfst.

2. Deine nächsten Texte: Die Angebotsseiten

Nach deiner Über-mich-Seite solltest du deine Angebote kommunizieren. Die Angebotsseiten sind die wahrscheinlich komplexesten Unterseiten deiner ganzen Webseite. Ich persönlich finde, dass die Angebotsseiten die schwierigsten Seiten sind und am meisten Zeit brauchen. Deshalb habe ich mir selbst ein Framework entwickelt, das ich nur noch der Reihe nach abarbeiten muss:

  • Key Visual (also ein Bild bzw. Symbol, das für dein Angebot steht)
  • Name deines Angebots + Untertitel
  • Stelle dein Angebot in 2 bis 4 Sätzen vor
  • Was ist der Schmerz bzw. das Problem deiner Persona?
  • Dein Versprechen + 3-5 Bulletpoints mit konkreten Transformations-Versprechen
  • Die Module/Features/Pakete deines Angebots + Preis
  • Beweise, dass du kannst, was du behauptest
  • Dein idealer Kunde: Für wen ist dein Angebot ideal geeignet?
  • Der genaue Ablauf der Zusammenarbeit
  • FAQs zu deinem Angebot: Was wirst du immer wieder gefragt?
  • Deine persönliche Story: Warum hast du dieses Angebot entwickelt?

Dazu kommen noch Bilder von dir, Testimonials und CTAs (das steht für „Call to Action“, also dein Kauf-Button – davon brauchst du mehrere auf jeder Angebotsseite). Ich fange oft mit den FAQs an bei einer neuen Angebotsseite, das fällt mir persönlich immer ziemlich leicht. Und du brauchst auch nicht alle der oben genannten Content-Elemente, wenn du mit der ersten Version deiner Angebotsseite online gehst. Wichtig ist, einfach mal anzufangen, eine erste Version online zu stellen und Feedback dazu einzuholen.

Fun Fact: selbst wenn ich meine, mein eigenes Angebot zu kennen, entwickelt es sich beim Schreiben der Angebotsseite immer ein bisschen weiter. Übrigens: nicht nur deine Bezahlangebote sind Angebote, sondern auch deine Freebies und dein Newsletter :-) Achte darauf, dass auch diese Angebotsseiten ansprechend gestaltet und geschrieben sind!

3. Dein drittes Content-Projekt: dein Blog

Deine Über-mich-und Angebotsseiten sind quasi statische Inhalte: einmal erstellt, verändern sie sich wahrscheinlich nicht mehr so oft. Jetzt gilt es: Leute darauf aufmerksam zu machen und dich als Expertin für dein Angebot zu etablieren! Und das macht du mit regelmäßigem Content – und die beste Bühne dafür ist dein Blog. Hier kannst du Content entwickeln, den du dann auch z.B. auf Facebook und Instagram teilen kannst – entweder jeweils mit einem Posting oder mit mehreren Micro-Postings zu jedem Blogartikel.

Nützliche Artikel, die z.B. auch in einem Jahr noch relevant sind, solltest du immer auch auf Pinterest teilen. Pinterest kann richtig viel Traffic auf deine Blogartikel schaufeln. Wenn du eher der Video-Typ bist und z.B. Facebook-Lives machst, solltest du diese Videos auch auf deinem Blog sammeln. Bette sie z.B. jeweils in einen Blogartikel ein und schreib etwas Text hinzu. So entwickelst du über die Zeit ein richtiges Video-Arsenal das wegen der Texte auch gut von Suchmaschinen gefunden wird. Und eines Tages kannst du aus diesem Video-Arsenal ganz neue Content-Formate auf deiner Webseite entwickeln.

Übrigens: Mittlerweile empfehle ich, schon sehr früh mit dem Bloggen anzufangen. Noch bevor deine Über-mich-Seite oder Angebotsseite(n) fertig sind. Schließlich ist es dein Blog, der dir Traffic und interessierte potentielle Kunden auf deine Webseite bringt. Und damit können wir nie früh genug anfangen :-)

4. Step: Deine Startseite

Sobald du deinen Claim, deine Über-mich-Seite, dein erstes Angebot und die ersten Blogartikel hast, kannst du daraus deine Startseite zusammensetzen. Aber hey, warum nicht anders herum? Warum die eigene Webseite nicht mit der Starseite anfangen? Das habe ich hier erklärt :-)

Im Grunde ist deine Startseite kein Content-Projekt, denn für deine Startseite brauchst du keinen neuen Content. Du musst einfach nur zusammenpuzzeln, was du schon hast. Deine Startseite hat Verweisfunktion. Das bedeutet: für eine gute Startseite musst du einiges an Content-Vorarbeit leisten und alles erstellen, worauf du auf deiner Startseite dann nur noch verweisen musst.

5. Schritt: dein Newsletter

Viele Selbständige warten viel zu lang mit ihrem Newsletter. Oft denken sie: Ich muss doch erst ein Freebie haben, bevor ich meinen Newsletter starten kann?!

Nein :-)

Mein Tipp: Starte deinen Newsletter erst mal komplett freebiefrei. Ich nenne das den „nackten Newsletter“. Hier findest du meinen nackten Newsletter. Für den Anfang reicht ein zweiwöchentlicher Newsletter. In deinem Newsletter kannst du z.B. auf deinen besten Blogartikel der letzten beiden Wochen verweisen oder aus dem Business-Nähkästchen plaudern. Wichtig ist, dass du im Newsletter etwas schreibst, das deine Leser woanders von dir noch nicht gelesen haben – vielleicht eine kleine Anekdote zum Blogartikel, den du im Newsletter ansprichst. Was ebenfalls wichtig ist: packe nicht zu viel Inhalt in deinen Newsletter. Wenn du zu viel Inhalt hast, mach lieber zwei Newsletter daraus und verschicke ihn öfter.

Und: Mache es deinen Lesern so einfach wie möglich, sich in deinem Newsletter anzumelden. Lass sie nicht herumsuchen. Also: Verlinke deinen nackten Newsletter in deiner Hauptnavigation. In meiner Navigation findet sich mein Newsletter ganz rechts.

6. Last but not least: Dein Freebie bzw. Lead Magnet

Sobald du anfängst, Content zu generieren, wird sich relativ schnell auch eine Idee für ein gutes Freebie ergeben. Die vielleicht einfachste Variante eines Freebies ist es, einen deiner sehr nützlichen Blogartikel als PDF-Download anzubieten. Wenn du mehrere Blogartikel zu einem spezifischen Thema hast, kannst du daraus ein eBook zusammenstellen und es als Freebie anbieten. Klar könnten die Leute deine einzelnen Artikel lesen, aber in einem PDF ist es viel praktischer zusammengestellt. In einem nächsten Schritt kannst du schauen, was deine Wettbewerber als Freebies anbieten – lass dich davon inspirieren. Meine Freebie-Ideen entstehen oft aus Gesprächen mit meinen Kunden oder meiner Zielgruppe. Die sagen mir immer sehr genau, was sie von mir haben wollen – und ich setze das dann um.

Für ein Freebie brauchst du:

  • Das Freebie an sich, also z. B. ein PDF oder ein Video
  • Eine Landingpage, bei der man sich für das Freebie anmelden kann
  • Die 1. und 2. Dankeseite (das sind die Seiten, die angezeigt werden, sobald man seine E-Mail-Adresse hinterlassen hat bzw. den Bestätigungslink in der E-Mail geklickt hat)
  • Die E-Mail, mit der das Freebie rausgeschickt wird. Dabei wird das Freebie nicht als Anhang, sondern immer als Link mitgeschickt (z. B. zu deinem PDF in deiner Dropbox oder zum Video auf YouTube)

Das sind also wieder kleine Text-Baustellen. Mein Tipp: halte es super simpel. Deine Freebie-Landingpage kann z. B. ganz schlicht sein: Eine Headline, 3 Bulletpoints, der Anmeldebutton – fertig!