Bis ein Blogartikel fertig ist, können Minuten, Tage oder sogar Monate vergehen. Ich werde regelmäßig gefragt, wie lange man denn so braucht, für einen Blogartikel. Ich frage dann immer zurück: für WAS für einen Blogartikel? Und wie viel Blogerfahrung hast du schon? Eine pauschale Antwort auf die Frage „Wie lange brauchst du, um einen Blogartikel zu schreiben?“ zu geben, ist schwer, aber hey, ich versuche es trotzdem mal ;-)

Ein Blogartikel mit 1000 Wörtern braucht ca. 3 Stunden

Die Frage, wie lange es dauert, einen Blogartikel zu schreiben, wird mir fast immer im Kontext der Expertenartikel gestellt. Hier sage ich: Ein Expertenartikel mit 1.000 Wörtern braucht ca. drei Stunden. Deshalb sind die CoBloggins in meinem Onlineprogramm The Content Society auch genau so lang. Das reicht meistens, um einen Blogartikel herunterzuschreiben. Vorausgesetzt: Wir haben schon eine gewisse Routine und wir wissen genau, was wir schreiben wollen.

In diesen 3 Stunden ist inbegriffen:

  • das Schreiben des Blogartikels
  • das Setzen von einigen internen und/oder externen Links
  • Auswahl der passenden Kategorie
  • Einfügen der VG-Wort Zählmarke (passiert eigentlich automatisch)
  • die Auswahl des Beitragsbilds und das Einfügen von bis zu 3 Bildern ohne Bildbearbeitung
  • Einsetzen einer Inhaltsangabe (ist ja nur ein Klick)
  • SEO mit Yoast oder Rank Math
  • der Klick auf den Veröffentlichen-Button

Dinge wie Infografiken erledige ich irgendwann nach dem Veröffentlichen.

Von was hängt die Schreibzeit eines Blogartikels ab?

Drei Faktoren bestimmen, wie lange wir für das Schreiben eines Blogartikels brauchen:

  • Die Art des Blogartikels: Schreiben wir einen Expertenartikel oder einen persönlichen Blogartikel? Expertenartikel brauchen oft länger, weil wir hier mehr recherchieren, erklären und optimieren müssen (unsere persönlichen Blogartikel sind meist nicht so SEO-relevant wie unsere Expertenartikel. Deshalb sind Expertenartikel oft aufwendiger).
  • Die Länge und Komplexität: eine epische Anleitung mit 2.000 Wörtern braucht natürlich länger als eines meiner Wörter des Tages.
  • Unser Selbstbewusstsein: Wie cool sind wir damit, einen Blogartikel zu veröffentlichen, der womöglich noch nicht perfekt ist?

Warum dauert das Bloggen oft so lang?

Es gibt drei Hauptgründe, warum das Bloggen oft sehr viel Zeit beansprucht:

  1. Perfektion und Selbstzweifel: Interessiert das wirklich jemanden, was ich hier schreibe? Ist das schon gut genug oder geht es noch besser? Diese toxische Mindfuck-Mischung blockiert uns beim Schreiben. So überarbeiten wir alles zigfach, löschen ganze Absätze, verschieben alles mehrfach hin und her – und sind doch nie zufrieden. Also klicken wir auch nie den Veröffentlichen-Button weil wir uns ständig fragen: geht es noch besser?
  2. Von null auf episch: Wir wollen, dass unsere Blogartikel ein Thema ausführlich behandeln, von a bis z. Denn viele empfinden nur diese ausführlichen, nützlichen und episch langen Blogartikel als „richtige“ Blogartikel.
  3. Wir wissen noch gar nicht so genau, was wir eigentlich sagen wollen. Unsere Blogartikel brauchen ewig, wenn das Nachdenken über unseren Blogartikel erst an der Tastatur anfängt. Wichtig ist, dass wir, sobald wir uns zum Schreiben hinsetzen, genau wissen, worüber wir bloggen wollen!

Was dauert beim Bloggen wirklich lange?

Ist es wirklich das Schreiben, das beim Bloggen so viel Zeit braucht? Sitzen wir wirklich wochenlang an der Tastatur und schreiben an einem Blogartikel? In den meisten Fällen: nein. Was beim Bloggen wirklich lange dauert, ist, dass wir den Klick auf den Veröffentlichen-Button hinauszögern. Dass wir einen fast fertigen Blogartikel in den Entwürfen liegenlassen und wir zu viel über ihn nachdenken. Und dann „welkt“ unser Blogartikel vor sich hin. Nach einigen Wochen im Entwurf-Stadium sinkt die Wahrscheinlichkeit rapide, dass wir den Blogartikel doch noch veröffentlichen werden.

Anders herum: Wenn wir uns trauen, den Veröffentlichen-Button schneller zu klicken, reduzieren wir dramatisch die Zeit, die wir für einen Blogartikel brauchen.

Woran merkst du, dass das Bloggen bei dir zu lange dauert?

Klar, wenn du das Gefühl hast, dass du zu lange für einen Blogartikel brauchst, ist das dann auch so. Es gibt aber auch noch andere Anzeichen dafür, dass das Bloggen bei dir unnötig viel Zeit frisst:

  1. Wenn das Bloggen bei dir zu einem Leidensdruck führt
  2. Wenn du mehr Zeit damit verbringst, über einen fast fertigen Blogartikel nachzudenken, als an ihm zu schreiben
  3. Wenn du das Bloggen nicht in deinen Alltag integrieren kannst, weil es dir zu viel produktive Zeit raubt
  4. Wenn du zwar viel schreibst und deine Entwürfe überquillen aber sich öffentlich sichtbar auf deinem Blog wenig tut
  5. Wenn du an der Tastatur sitzt, ohne zu schreiben
  6. Wenn mehrere Blogartikel fast fertig in deinen Entwürfen schlummern

Wie lange brauchen routinierte Blogger im Durchschnitt für einen Blogartikel?

Am Anfang braucht ein Blogartikel natürlich mehr Zeit. Denn da stellen sich noch viele technische Fragen: Wie füge ich ein Bild ein? Wie setze ich einen Link? Wie geht das mit dem Thema SEO? Es ist vollkommen in Ordnung, wenn wir 8 Stunden oder länger an unseren ersten Blogartikeln schreiben.

Ab dem 5. Blogartikel sinkt die Schreibzeit auf ca. 5 Stunden pro 1.000 Wörter.

Ab dem 10. Blogartikel bist du (plusminus) bei 3 Stunden pro 1.000 Wörter angekommen. Manche Blogartikel fließen sogar so schnell aus dem Kopf in die Tastatur, dass wir nach einer Stunde fertig sind.

Epische Blogartikel mit ausführlichen Anleitungen brauchen natürlich länger. Ebenso wie Blogartikel, die selbst produzierte Videos oder Podcasts als Grundlage haben. Blogartikel, in denen wir z. B. Arbeitsproben von uns verbloggen, brauchen evtl. auch länger, wenn wir erst die entsprechenden Bilder erstellen müssen. Also: Wenn weitere Medien (Bilder, Videos, Podcasts) die Grundlage eines Blogartikels sind, braucht ein Blogartikel länger.

Wie lange brauche ich selber eigentlich für meine Blogartikel? Hier einige Beispiele

Meinen Jahresrückblick 2020 habe ich am 1. Dezember 2020 angelegt und am 21. Dezember veröffentlicht. Dazwischen gab es bestimmt 10 Tage, an denen ich nicht an meinem Jahresrückblick gearbeitet habe. Insgesamt betrug die Schreibzeit geschätzt 16 Stunden. So eine lange Schreibzeit ist außergewöhnlich, aber gut: Einen Jahresrückblick schreibt man nicht alle Tage ;-) Einmal im Jahr ist das also durchaus in Ordnung für mich.

Im September 2018 habe ich meine epische Anleitung zum Entwickeln deines eigenen Claims gebloggt. Alleine schon, um diese Vorgehensweise (bzw. „Framework“) zu entwickeln, habe ich Monate gebraucht. Das Schreiben des Blogartikels hat vom Anlegen des Blogartikels bis zum Veröffentlichen ca. 2 Wochen gedauert. Ich überarbeite diesen Blogartikel immer noch regelmäßig. Er ist einer meiner wichtigsten Traffic-Quellen bei Google.

Das Schreiben von epischen Anleitungen ist Übungssache: Meine epische Anleitung zum Thema Freebie technisch umsetzen hat im November 2020 vom Anlegen des Artikels bis zum Klick des Veröffentlichen-Buttons nur noch eine Woche gebraucht. Das ist eine komplexe Anleitung mit zig Screenshots, das war schon sehr aufwendig. So einen umfassenden Blogartikel schreibe ich höchstens einmal pro Quartal.

Der Blogartikel, der mir bei Pinterest den meisten Traffic bringt, ist meine Löffelliste (meine Bucket-List). Für die erste Version, also für die ersten 118 Punkte, habe ich ca. 3 Stunden benötigt.

Dieser Blogartikel hier besteht aus ca. 1.280 Wörtern und hat sehr genau 3 Stunden benötigt :-)

Wie können wir schneller bloggen?

Blogge am Anfang kürzere Blogartikel! Ziele erst mal auf 500 bis 1.000 Wörter ab. Auf diese Weise veröffentlichen wir schneller und öfter Blogartikel und bauen schnell unsere Blog-Routine auf.

Wichtig ist auch: Überlege dir, worüber du bloggen willst, BEVOR du dich ans Schreiben machst. Ich z. B. mache mir immer beim Autofahren Gedanken über meine nächsten Blogartikel und wie eine gute Headline lauten könnte. So weiß ich schon sehr genau, worüber ich schreibe, bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfange. Ich nenne das: den kreativen Autopiloten briefen.

Wenn du deinen Blogartikel anfängst: Schreibe in 30 Minuten alles herunter, was dir einfällt. Versuche, die ganze Zeit über zu tippen und erstelle eine grobe Struktur, ganz ohne Anspruch auf Perfektion. Du wirst überrascht sein, wie viel du in dieser halben Stunde schreibst, wenn dein Fokus nicht auf Perfektion, sondern auf Wortmasse liegt. Diese Methode habe ich Rapid Blogging getauft, hier findest du eine ausführliche Anleitung. Mit Rapid Blogging entstehen bei uns in The Content Society in kürzester Zeit Blogartikel, die zu ca. 80 % fertig sind. Am nächsten Tag feilen wir noch etwas drüber und klicken dann auf den Veröffentlichen-Button. So können wir auch das Blog-Tempo halten und 1 bis 2 hochwertige Blogartikel pro Woche veröffentlichen.